Marion Titze
Schillers schönes Fieber und andere Diagnosen

Meridiane 8
1999. 160 Seiten. Leinen

ISBN 9783250600084

»Das Außergewöhnliche benötigt einen unbefangenen Blick. Besonders wenn es so bescheiden auftritt wie hier.« Jan Bürger,
Die Zeit


Das Schicksal zweier Frauen, die, als sie starben, fast noch Kinder waren. Die eigene Kindheit unter der Fuchtel der Ideologie. Was diese Texte verbindet, ist die verblüffende, auf den ersten Blick fast unzulässige Wendung eines Gedankens: Thomas Mann – ein mit Gottfried Benn verwandter Autor? Brecht ein verkappter Schiller? Novalis gar nicht verliebt? Eine Diktatur gar nicht politisch?

Was Marion Titze versucht, ist nicht weniger, als den geistigen Spannungen ihrer Epoche nachzugehen, sie als Wurzeln des Eigenen zu begreifen und nach einem Widerpart zu suchen. So wird der eigenen Romantik ein Fräulein von Kühn entgegengesetzt, der absoluten Prosa Benns die geneigte Erzählung Thomas Manns. Dem verfänglichen Idealismus Schillers der verfängliche Marxismus Brechts.

Und auch wenn diese Texte von fernen Figuren wie Jeanne d’Arc handeln, sind sie radikale Selbstbefragung einer Autorin, über die ein Kritiker schrieb: »Marion Titze – eine Schriftstellerin ohne Talent, sich und ihre Leser zu langweilen: Sie verleiht dem Essayistischen die Würde des Erzählerischen.« (Heinz Klunker, Lesart)




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