Heere Heeresma
Ein Junge aus Amsterdam

Erzählung
Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg
Meridiane 103
2008. 160 Seiten. Leinen mit Lesebändchen

ISBN 9783250601036

»Absolut sinnliche Erinnerungsprosa, die uns unmittelbar in den innerlichen Aufruhr eines heranwachsenden Jungen in bewegten Zeiten hineinversetzt.« Florian Hunger, Jüdische Zeitung

Eine der schönsten Städte Europas: Amsterdam – im Ausnahmezustand. Es ist der Zweite Weltkrieg, die Stadt unter deutscher Besatzung. Der kleine Junge lernt ein neues Gefühl kennen, eine Mischung aus Angst, Spannung und Sensation. Täglich wieder verschwindet einer seiner jüdischen Freundinnen und Freunde, und niemand scheint zu wissen, warum und wohin.
Nur sein Vater, der weiß viel und muss es doch dem Jungen verschweigen. Der Vater hat als Theologe ein besonderes Interesse an jüdischer Religion und jüdischen Gebräuchen – ein ständiges Thema in der Familie. Und sie lebt es auch, aufgehoben im damals hochmodernen und »glücklichen« Quartier Amsterdam-Süd, wo Juden und Nicht-Juden friedlich miteinander auskamen. Mit der Besatzung endet dieser Friede abrupt. Der Judenstern wird eingeführt, Juden werden versteckt, auch im Elternhaus. Der Junge hat viel Verantwortung zu tragen.
Es gelingt Heeresma, diese Zeit aus dem Blickwinkel des Kindes wieder hervorzuholen – ein atemberaubendes, auch humorvolles, oft lakonisches Buch, das von einer verbrecherischen Zeit, aber auch von menschlicher Größe erzählt.




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