Abraham Sutzkever
Wilner Getto 1941–1944. Gesänge vom Meer des Todes

Aus dem Jiddischen von Hubert Witt
2009. 2 Bände in Schuber, 272 und 192 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag
Umschlaggestaltung von
Nina Rothfos

ISBN 9783250105329

Ein Dante aus Wilna: Nachrichten aus Fegefeuer und Hölle. Sachliches Zeugnis und bildkräftige Poesie

Wilner Getto 1941–1944
Juni 1941. »Als ich am 22. Juni frühmorgens das Radio anmachte, da sprang es mir entgegen wie ein Knäuel Eidechsen: ein hysterisches Geschrei in deutscher Sprache. Aus all dem Lärm folgerte ich nur: Das deutsche Militär war über unsere Grenzen ins Land gedrungen.«
Juli 1944. An der Vertreibung der deutschen Eroberer aus Wilna sind auch jüdisch Partisanen beteiligt. Nur wenige haben überlebt. Kaum etwas ist geblieben vom »Jerusalem des Nordens«, das Wilna einmal war: eines der bedeutendsten Zentren jüdischer Kultur in Osteuropa. Einige Handschriften, Bücher, Skulpturen und Leuchter konnten vor der Zerstörung bewahrt werden – in schützenden Verstecken oder vergraben im Erdboden. Abraham Sutzkevers »Bericht Wilner Getto 1941–1944« ist Teil und Spur dieser Geschichte.

Gesänge vom Meer des Todes
Sutzkevers lyrisches Werk ist eine poetische Zeugenaussage, mit deren Sprachgewalt er in den Louvre der großartigsten Dichtungen des 20. Jahrhunderts Einzug hält. In den jiddischen Versen von Abraham Sutzkever pulsieren die Emotionen in der jahrhundertealten Sprache der Träumer und Kabbalisten, Märtyrer und Heiligen. Es ist eine Sprache der Weisheit und Bescheidenheit, das Idiom einer verängstigten und hoffnungsvollen Menschlichkeit – reich an Erinnerungen, die über Generationen hinweg bewahrt werden.

 

Zu einer Hörprobe auf Literaturport.de

 

»Die beiden Schmerzensbücher sind vielfach aufeinander bezogen. Gemeinsam zeugen sie von einem der größten Dichter des 20. Jahrhunderts und seinem unglaublichen Schicksal.« Ernst Piper, Deutschlandradio

»Dem großen jiddischen Lyriker Abraham Sutzkever hat die Dichtung einmal buchstäblich das Leben gerettet.« Eva Pfister, Schweizer Radio DRS2

»So stellt diese Ausgabe den Lyriker als Zeitzeugen und den Zeitzeugen als Lyriker vor.« Stefana Sabin, NZZ

»Die Chronik des Wilner Gettos ist ein kühles und doch fiebrig heiß wirkendes Buch, dem Fassungslosigkeit und eine unerhörte Entschlossenheit auf jeder Seite eingeschrieben ist.« Sabine Peters, Deutschlandfunk, Büchermarkt




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