Robert Hass
Die Wünsche der Menschen

Gedichte
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Hans Jürgen Balmes
2005. 128 Seiten. Englische Broschur
Umschlaggestaltung von
Klaus Detjen

ISBN 9783250104964

Zen oder die Kunst der Zubereitung einer Zwiebelsuppe in Kalifornien

Kalifornien ist die heimatliche Küste, von der Robert Hass aufbricht, um an die fernen Ufer Asiens zu stoßen und, zurückgekehrt, einen vom Zen gewandelten Blick auf alles Vertraute zu werfen. Die Durchlässigkeit der Landschaft, die Wasserfläche vor der Tür, die Zubereitung einer Zwiebelsuppe und blühende Apfelbäume, das sind Momente, die ihm erlauben, der Intensität des erlebten Augenblicks nachzusinnen.
Wollte man eine Landkarte seiner dichterischen Herkunft zeichnen, so sähe sie vielleicht so aus: Von der kurzen Form des Haiku lernte Robert Hass die Unmittelbarkeit des dichterischen Bildes, von Ezra Pound den Versuch, die Sinnlichkeit vor der Abstraktion der Metapher zu retten, von W. C. Williams die Raffinesse der Einfachheit, von Whitman den epischen Atem und – mit Seitenblick auf Rilke – den hymnischen Gestus des Lobens.
Robert Hass lauscht der Pause, der stummen Fuge zwischen zwei Bildern. Diesen Raum, der sich ebenso zwischen zwei Menschen auftut, gilt es zum Klingen zu bringen. In ihm ist Platz für Zartheit und Ironie, für ironische Trauer und für die traurige Einsicht, dass kaum etwas uns so fest umschließt wie unsere Einsamkeit. Und doch wird manchmal ein Fenster aufgestoßen von einem Vers, und dann entfalten sich Schönheit und Tiefe der Dichtung.

 

»Gerade die Einzelheiten sind es, denen sich Robert Hass widmet, all jene fragilen, irreparablen und unabänderlichen Gebilde in der Welt.« Jürgen Brôcan, Neue Zürcher Zeitung




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