Adonis
Ein Grab für New York

Gedichte 1965–1971
Arabisch und deutsch
Aus dem Arabischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Stefan Weidner
2004. 160 Seiten. Halbleinen
Umschlaggestaltung von
Mike Bierwolf

ISBN 9783250104773

»Das ist ein Traum –
Nimm ihn
Nähe ihn und trage ihn
Als Kleid«


Adonis zeigt, dass der Orient sich durchaus für eine Moderne aussprechen kann, ohne seine kulturelle Identität preiszugeben, wie es die reaktionären Kräfte stets behaupten. Die alte arabische Tradition des Wortes und des Hörens, eines Wortes, das auch der Muezzin vom Minarett herab verkündet, will er bewahren und verteidigen. Anstatt die Kultur des Westens zu übernehmen, gilt es, dem Westen abzuschauen, wie man die eigene Kultur von innen heraus kritisiert. Und so sind denn seine Verse eine poetische Kampfansage an das religiöse Establishment, die rückwärtsgewandten Kräfte und die Vertreter der rein äußerlichen, technischen Rezeption westlicher Errungenschaften. Der zweite Band der groß angelegten Werkausgabe Adonis’ enthält seine frühen Gedichte, die bereits den großen Meister zeigen. Der 1930 geborene Adonis gilt als der bedeutendste arabische Dichter unserer Zeit – ein moderner Klassiker, der es wie kein Zweiter versteht, eine Synthese zu schaffen zwischen der großen Tradition der arabischen Dichtung und der modernen westlichen Lyrik. Gerade diese Polyphonie ist es, die Lesern verschiedener Herkunft den Zugang zu seinem Werk ermöglicht.

 

»Hier ist ein Grenzüberschreiter und Zertrümmerer, Umwerter und Verzweifelter am Werk, der die Extreme in einander ergänzenden und widersprechenden Stimmen kreuzt ...  und dem Menschen eine Bleibe in der Welt der Sprachbilder baut.« Dorothea von Törne, Märkische Allgemeine




Impressum • Datenschutz