Roswitha Haring
Ein Bett aus Schnee

Novelle
Ein Debüt
Meridiane 53
2003. 192 Seiten. Leinen mit Lesebändchen

ISBN 9783250600534

»Roswitha Haring gelingt eines der subtilsten Bilder der gewesenen DDR in der Nachwende-Literatur.« Michael Hametner, Freitag

Eine Woche Ferien beim Onkel im Gebirge, eine Woche nur mit Witzen, zartem Herzragout und möglichst wenig Bewegung. Eine Woche weg aus der Stadt und von zu Hause, wo es viel zu laut und hektisch und manchmal auch bedrückend still und dunkel ist. Der Bus bringt das Mädchen mit den ausgeliehenen Holzskiern und der viel zu schweren Reisetasche in eine blendend weiße Winterlandschaft. Die Reise beginnt an einem Sonntag und führt in die Vergangenheit. Damals roch es nach gemütlichen Stunden im Bett, und die Sommer waren lang und warm. Damals haben sich die Eltern noch Geschichten erzählt. Dann kam der Tag, an dem sich alles änderte. Schweigen setzte ein und vor allem, es wurde kalt.
Die Novelle erzählt eine Familiengeschichte. Sie erzählt von einem tief sitzenden Schmerz, und wie sich Tochter und Eltern davor zu schützen versuchen. Sie erzählt von einem Riss, der Berührungen unmöglich macht, aber das Mädchen weiß, wie sich Freude, Hoffnung, Enttäuschung und Leere anfühlen, wie sie auf der Haut liegen, schmecken und plötzlich am ganzen Körper spürbar werden.

 

»Eine Kindheit, wie sie bösartiger seit Robert Musils ›Zögling Törless‹ selten geschildert, wie sie subtiler seit Frank Wedekinds ›Frühlings Erwachen‹ selten inszeniert und lakonischer seit Ödön von Horvaths ›Jugend ohne Gott‹ kaum kommentiert worden ist.« Evelyn Finger, DIE ZEIT

 

 

Aspekte-Preis des ZDF für das beste Debüt des Jahres 2003

 

Ein Gespräch mit der Autorin auf Deutschlandfunk.




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