Im Zentrum von Dieter Bachmanns Reportagen stehen die Literatur, die Kultur, stehen Porträts von E. M. Cioran, Friedrich Dürrenmatt, Wolfgang Hildesheimer, Claire Bretécher, Botho Strauß, Alice Schwarzer, Ennio Flaiano, dem Historiker Gilardoni.

Von den Machern der Kultur zu ihren Orten – und zu den Gegensätzen wie der Bankmetropole Frankfurt und der geisterhaften Stadt Sabbioneta am Po, von einem Prag mit den Spuren Kafkas zu einer fein schattierten Schilderung schweizerischen Landlebens, vom Landstädtchen Willisau mit seinem famosen Jazzfestival zu Neapel nach dem großen Beben. So ist hier nicht nur zu lesen, was die Zeit denkt, sondern auch etwas von dem, was sie bedrängt: Öltankerunfall in der Bretagne, die Mühsal des Hemdennähens im Tessin, zu lesen aber auch über die Vespa, dieses »Vehikel des Zeitgeists«.

Ein Zeitbild eigener Art entsteht aus der Arbeit des Reporters, der eine Spanne von zehn schwierigen Jahren mit aufmerksamer Skepsis durchstreift, mit dem scharfen Blick eines Journalisten, den die Überzeugung umtreibt, dass sich ihm die Welt nicht in der Theorie, sondern nur im genauen, unermüdlichen Nachschauen enthüllt, und der mit einer Sprache begabt ist, die ihre Gegenstände nicht überwältigt, sondern in ihrer Besonderheit erfasst und vermittelt.