»Karl belegte das linke Bett, damit sein steifes Bein die Schwester nicht störte, wenn er nachts ein- und ausstieg, um seine Existenz auf Orion hin auszurichten oder nach einem Zeppelin Ausschau zu halten.«
Es ist eine genaue und geradlinige Sprache, die Klaus Merz in den fünfzehn Liebes- und Lebensgeschichten dieses Bandes spricht. Ohne Umschweife, schmucklos fast, scheinen diese Erzählungen zu rapportieren, was in der Welt geschieht. Aber diese klare Sprache ist alles andere als Ausdruck kühler Sachlichkeit. Denn in den Spuren, die diese Worte ziehen, öffnen sich die Räume für Erschütterndes und Unerhörtes.
Es sind keine Helden, die hier auftreten. Es sind stille, unscheinbare Gestalten, denen die Erzählungen Leben und Sprache geben. Menschen, die sich ihr abstruses Glück einzuteilen suchen; Menschen auch, die, aus dem Gleichlauf des Lebens aufgestört, neue Lebensmöglichkeiten zu ahnen und zu entfalten beginnen.