Brigit Kempker
Der Paralleltäter

Roman
Ein Debüt
1983. 160 Seiten. Englische Broschur
Umschlag unter Verwendung einer Arbeit der Autorin

ISBN 9783250100157

»Auch sollte es sich darum handeln, worin die Täterschaft eines Tagebuchschreibers besteht, umso mehr, als es sich um einen im eigentlichen Sinne untätigen Menschen handelt, der sich in nichts anderem als im Paralleltätertum übt, dies aber mit zunehmender Meisterschaft.«

Wer oder was »Der Paralleltäter« ist, darauf gibt es in diesem Buch von Birgit Kempker so viele Antworten, wie es Möglichkeiten gibt, die Parallelität von Ereignissen um eine einzige Person zu erleben. »Parallelität, ist das die Tat eines Zwillings, der glaubt, er sei zwei, oder ist ein Zwilling zwei, der glaubt, er sei einer?«

Auch Strindberg befasste sich mit dem Phänomen der Parallelität: »Eine Haarnadel ist dasvollkommenste von allen geschaffenen Dingen! Eine Gerade, die gleich zwei Parallelen ist.« Und der Mathematiker Wolfgang Bolyai warnte seinen Sohn Johann: »Du darfst die Parallelen auf jenem Wege nicht versuchen; ich kenne diesen Weg bis an sein Ende – auch ich habe diese bodenlose Nacht durchmessen, jedes Licht, jede Freude meines Lebens sind in ihr ausgelöscht worden – ich beschwöre dich bei Gott, lass die Lehre von den Parallelen in Frieden ...«

Der Paralleltäter aber gibt sich mutig dieser Versuchung hin, und so entsteht in diesem Buch das Porträt einer Frau, die sich mit der Aufschlüsselung ihrer Person in viele Parallelen den größtmöglichen Freiraum schafft, all das zu sein, was sie ist.




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