Seine Nachforschungen im Mordfall Valerie alias Ilona Wetzel betreibend, verfängt sich der grüblerische Kommissar im Netz der halb wirklichen, halb phantastisch verrückten Welt des Verdächtigen Andris, der als Koch im »Savoy« arbeitet und nicht nur mit Valerie, sondern auch mit Patrizia und Irina eigenartigen Umgang pflegt. Kochen ist für Andris nicht Beruf, sondern Berufung, nicht Handwerk, sondern Kunst. Wenn er brät, gart, dämpft und sautiert, ist es ihm zugleich Genuss und Mittel, die Welt, die er »verdaubar macht«, zu verstehen.

Die Kraft der Sinnlichkeit, die vom zärtlichsten Zarten bis zum Rohen des Fleischlichen reicht, und das Denk- und Stilvermögen Tim Krohns verdichten sich in »Der Schwan in Stücken« zu einer unauflöslichen Einheit, der das schöpferische Wissen zugrunde liegt, »wie Wörter kombiniert werden, was man für ein banales Wort tun muß, damit es lebendig wird und den Glanz, die Hitze und den Schatten seines Nachbarn teilt, während es sich selbst im Nachbarwort spiegelt und dieses dabei erneuert« (Nabokov).