Renate Schostack
Niedere Gangart

Roman
1991. 320 Seiten. Gebunden

ISBN 9783250101574

Einfühlsam und präzise erkundet Renate Schostack die Differenz zwischen Tagarbeit und Nachtbild, zeichnet in klaren Konturen das Porträt einer Frau, die sich nichts vormacht, unbeirrt und eigensinnig ihren Platz im Kulturbetrieb erobert.

Welche Schrittfolge kennt die moderne Frau? Fern vom schwerelosen Schreiten erkundet Renate Schostack die »Niederen Gangarten«, die Bewegungen, die den alltäglichen Mühen nicht ausweichen. Unabhängig und alleinstehend, hat die Frau sich selbst und den anderen immer wieder zu beweisen, dass Erfolg und Anerkennung im Beruf und das, was sie dem Gefühl schuldig bleiben muss, in einer Balance zu halten sind – eine Anstregung, die oft schwerer fällt als das bloße Vorwärtskommen.

Renate Schostack erzählt zwei Geschichten: die einer Einzelkämpferin, die sich mit Geschick eine Existenz als Kulturredakteurin schafft, fern von ihrem Kind, das sie so bald als möglich zu sich nehmen will. Als Gegenbild zu ihrer Arbeit träumt sich Marlene ein Nachtbild: Bei einem Wochenendseminar in gepflegtem Ambiente hat sie Friedrich Schaller kennengelernt, einen mediengerechten Reformmediziner. Marlene hängt den kurzen Begegnungen mit ihm nach, es scheint, als sollte die Phantasie die emotionale Leere füllen, die der Einsatz für ihre Leistung fordert. Dieser Mangel schärft Marlenes fast satirischen Blick.

Die Geschichte einer Frau, die im Beruf ihren Mann steht, aber emotional nicht auf ihre Kosten kommt.




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