Marcel Konrad
Erzählzeit

Ein Zustand
1984. 136 Seiten. Leinen

ISBN 9783250100270

»Es mag sein, dass mit Marcel Konrad ein Autor die literarische Bühne betreten hat, von dem zu profitieren sie einige Aussicht besitzt.« FAZ über »Stoppelfelder«

Über viele größere und kleinere Schritte gerät ein Mensch im Laufe des Lebens von der objektiven Realität weg, oder richtiger: stellt sich seine eigene Realität her – gleich einem Bild, das nach und nach durch die einzelnen Pinselstriche entsteht. Diese Welt ist über die vielen Schritte so zurechtgebogen, dass sich darin leben lässt, Bedürfnisse, Lüste, Ängste und Nöte darin ihren Platz und ihre Begründung wie naturgegeben finden. Ein ganzes Leben lang wird an einem solchen Bild herumgefeilt und ausgebessert, es ist fraglich, ob es überhaupt je vollendet ist, und allenfalls, von welchem Zeitpunkt an. Doch ab einem gewissen Grad, man ist versucht zu sagen: ab einer gewissen Reife gibt sich die so entstandene Welt ausgewogen und rund, dieses Leben geht auf beängstigende Weise ohne Rest auf. Es sei

denn ...

»Erzählzeit«: Der Zustand des Zwischen-den-Zeiten-Stehens, wie er im Leben eines jeden Menschen an der Schwelle zu einer radikal anderen Existenz – an der Schwelle zum Tode etwa – eintreten kann, ist vom Erzähler, einem, wie wir seinem Bericht entnehmen können, alten Mann, erreicht; er erzählt uns sein Leben.




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