»Projekttheologie« nennt Bruno Klammer sein leidenschaftliches Plädoyer. Aus der Einsicht, dass es mehrere Wahrheiten, mehrere Seelen, eine Vielfalt autonomer Minderheiten gibt, entwickelt er eine Theologie der Projekte: Die Kirche soll teilhaben an den Unternehmungen und Problemen ihrer Mitglieder und so wieder lernen, auf sie zuzugehen – statt sie aus eigenem Unverstand zu Sündern zu stempeln. Erst dann wäre der Glaube wieder, was er sein sollte: »lebendiger Prozess«. Das Bekanntwerden der Veröffentlichung des Manifests war ein Skandal: Bruno Klammer wurde von seinen Diensten suspendiert. Doch hat dies die Diskussion in Gang gesetzt.
»Projektheologie« ist das überzeugendste Manifest, die Kirche nicht aufzugeben, sondern sie für eine Ethik des Umdenkens zu öffnen – und unerschrocken und engagiert für den »lebendigen Prozess« einzutreten, der Glauben heißt.